Frank Milautzki - All diese Papiere

Es ist immer das Verschränken der Narrative in einem Moment der Schwebe, das Zusammentreffen von zerfransten Lösungsmethoden in einem Spiel um Sinn, das eigentlich nicht erzählt werden kann. Es lebt von kleinsten Details. Frei schwebende Präsenz, die sich einmischt. Ein neues Unentschieden beginnt zu flirren. Auf dem Weg zum Verdeutlichen ist es für Collagierende oft wichtig, Zustände nicht entscheiden zu wollen. Auszuhalten, dass ein passender Zustand fliegen muss, um die Idee zu finden, zu der er gehört.

Wie kommt ein bestimmter Schnipsel auf den Tisch? Wer oder was ist die Ursache für das Vorliegen einer alten Zeitschrift? Der Verlag, der sie herausbrachte? Der Kiosk, an dem das Heft gekauft wurde, der Keller, in dem es jahrzehntelang in einem Bündel lag? Irgendwann taucht es wieder auf und wird zum Fund. In ihm kollidieren Ideen und Lebensgeschichten mit dem Fakt des Übriggebliebenseins. Wo beginnt das Dasein eines Papierfetzens, der vor mir liegt?